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Was ist Linux?

Der kleine, aber freie und erfolgreiche UNIX-Bruder

Linux ist ein unixoides Betriebssystem, das die Eigenschaften der grossen UNIX-Systeme, deren Geburtsstunde wohl 1965 in der Entwicklung von Multics (Multiplexed Information and Computing Service; deutsch, wörtlich: Gebündelter Informations- und Rechendienst), übernommen hat. 1970 wurde dann der Projektname Unics (Uniplexed Information and Computing Service) generiert. Daraus entstand Unix und ab 1974 die Schreibweise UNIX.
Ab 1977 veröffentlichte die Universität von Kalifornien in Berkeley eine eigene Unixdistribution: Berkeley Software Distribution (BSD) und AT&T veröffentlichte 1979 die letzte UNIX-Version mit freiem Quellcode, nämlich UNIX V7. Ab jetzt begann definitiv eine kommerzielle Vermarktung von UNIX, so dass am Ende jeder Hardware-Hersteller sein eigenes UNIX zur Hardware bereitstellte: AIX, HP-UX, Irix, Xenix.

Der wichtigste Unterschied von Linux gegenüber den kommerziellen UNIX-Systemen stellt das Lizenzmodell dar. Linux darf nämlich zusammen mit dem vollständigen Quellcode komplett frei kopiert und distributiert werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei die General Public License (GPL), die die Bedingungen regelt, unter welchen Linux weitergegeben werden darf. Erst durch die GPL wird Linux zu dem freien System, das es heute ist.

Unter einem Betriebssystem wird ein ganzes Paket von Einzelprogrammen verstanden, die erst den Betrieb und die Funktionen eines Rechners realisieren. Es steuert die Schnittstellen zwischen dem Menschen und der Maschine: Im Detail werden Tastatur, Monitor, Maus, Peripheriegeräte verwaltet. Zusätzlich werden die Systemressourcen wie CPU-Zeit, Speicher, Prozesse etc. verwaltet. Erst ein vollfunktionierendes Betriebssystem ermöglicht das Starten von Anwendungsprogrammen und das Abspeichern von eigenen Daten in Dateien auf unterschiedlichen Datenträgern (Festplatte, Diskette, USB-Stick, SD-Card, Netzlaufwerk, Magnetbändern etc.).

Lange vor Windows, Linux und Apple OS X existierte, wie gezeigt, UNIX mit Merkmalen, von denen Microsoft bis in die 1990er Jahre weit entfernt war. Damit sind echtes Multitasking, die Trennung der Prozesse voneinander, klar definierte Zugriffsrechte für Dateien und Verzeichnisse und wirklich ausgereifte Netzwerkfunktionen gemeint. Allerdings verfügte Unix anfangs nur über eine spartanische Benutzeroberfläche und war in Hinblick auf die Hardware sehr anspruchsvoll, was die Kommerzialisierung beflügelte.
Das ist der Ausgangspunkt für die Veröffentlichung des Linux-Kernels am 05. Oktober 1991 durch Linus Thorvalds.
Strenggenommen steht der Begriff Linux lediglich nur für den Kernel. Der Kernel enthält allerdings alle die Einzelprogramme eines Betriebssystems zur Steuerung von Hardware, Speicher und Prozessen.
Während ein Großteil der Rechner im Verkauf noch Windows beinhalten und Apple macOS sehr beliebt ist, werden heute große Teile des Internets (z.B. Google) von Linux getragen. Linux findet sich auf den meisten Servern im Internet wieder. Man trifft Linux in Form von Android auf Smartphones, Tablets, Embedded Devices (Routern, NAS-Festplatten, Navigationsgeräten, Automotive) und auf Supercomputern wieder.

Selbst Apple macOs und Linux sind miteinander verwandt. So hatte Steve Jobs nach seinem Rausschmiss bei Apple in seinem Unternehmen NEXT mit NeXTStep (später OPENSTEP) ein Betriebssystem von BSD abgeleitet. Deshalb findet man heute unter der schicken graphischen Benutzeroberfläche immer noch Unix und eine Bash-Shell zur Bedienung mittels Unix-Befehlen. Leider wissen das die wenigsten Apple-Benutzer. Für Linux-Administratoren ist das ein Segen, denn so können diese ohne tiefe Apple-Kenntnisse auch Apple-Computer sehr leicht administieren.